Scharfe Weidenröschen
Epilobium parviflorum L. – Onagraceae
Scharfe Weidenröschen wird in Mitteleuropa häufig als Heilpflanze verwendet. Es ist eine mehrjährige Pflanze, die in ganz Europa verbreitet ist. Der Baum erreicht eine Höhe von 30 bis 80 cm, er ist aufrecht und behaart. Die Blätter sind lang, oval und gezähnt und wachsen gegenständig. Die winzigen, vierblättrigen Blüten sind blassrosa oder violett gefärbt und blühen normalerweise von Juni bis August. Die Frucht ist eine Schote, die kleine schwarze Samen enthält.
Der arzneilich genutzte Teil ist der oberirdische Teil der Weide und enthält zahlreiche Wirkstoffe: Phytosterole, Polyphenole, Gerbstoffe, Flavonoide (Myrizetin, Quercetin, Kaempferol), Beta-Sitosterole und deren Ester und Glykoside sowie organische Säuren (Gallussäure, Egalinsäure, Kaffeesäure, Chlorogensäure). Untersuchungen haben gezeigt, dass der wichtigste Gerbstoff der Weide das makrozyklische Tannin Oenotein B und der wichtigste Flavonoidbestandteil Myricitrin ist.
Dieses Kraut wird bei der Behandlung von Prostatabeschwerden eingesetzt, und seine Verwendung wird insbesondere für Patienten empfohlen, bei denen eine gutartige Prostatahyperplasie diagnostiziert wurde. In der Literatur wird die antimikrobielle und entzündungshemmende Wirkung (COX-Hemmer) der Weide erwähnt, so dass sie neben ihrer positiven Wirkung bei Prostataerkrankungen auch bei Blasen- und Nierenerkrankungen empfohlen wird. Was die antimikrobielle Aktivität betrifft, so wurde nachgewiesen, dass die Weide eine starke Wirkung auf Bakterien und Pilze hat, wie z.B.: Staphylococcus aureus, Enterococcus faecalis, Escherichia coli, Pseudomonas aeruginosa und Candida albicans. Das Vorhandensein von Flavonoiden und Sitosterin hemmt die Synthese von Prostaglandinen und hemmt somit das Auftreten einer Entzündungsreaktion. Der Hauptbestandteil des Tannins, das Önotein B, hemmt nachweislich das Enzym 5α-Reduktase, einen der wichtigsten Wirkmechanismen herkömmlicher Medikamente zur Behandlung der gutartigen Prostatahyperplasie. Die gutartige Prostatahyperplasie gilt als komplexe Erkrankung mit einer Vielzahl von Symptomen. Man geht davon aus, dass es sich um eine endokrinologische Störung handelt, die durch ein Ungleichgewicht der Hormone, aber auch durch eine erhöhte Konzentration von Prostaglandinen und Leukotrienen verursacht wird. All dies deutet darauf hin, dass die Weide in solchen Fällen aufgrund ihrer antioxidativen und entzündungshemmenden Wirkung eine sehr berechtigte Anwendung hat.
Krebs ist nach den Herz-Kreislauf-Erkrankungen die zweithäufigste Todesursache in der Welt. Die derzeitigen therapeutischen Verfahren zur Behandlung onkologischer Erkrankungen sind mit einer Vielzahl unerwünschter Reaktionen verbunden, so dass zunehmend versucht wird, natürliche Präparate zu entwickeln, die für die Vorbeugung und Behandlung dieser Krankheiten von großer Bedeutung sind. Unter diesen Pflanzen wurde die Weidenpflanze, Spezies Epilobium parviflorum, als Forschungsgegenstand gefunden, die aufgrund ihrer antiproliferativen und apoptotischen Wirkung eine signifikant positive Wirkung bei der Behandlung von Prostatakrebs zeigte.