Mutterkraut
Leonurus cardiaca L. – Lamiaceae
Mutterkraut ist eine mehrjährige Pflanze. Ihr Stamm ist aufrecht, hohl, grün oder rot-violett gefärbt. Die Blätter sind grob gezähnt und gelappt, die Blüten sitzen sitzend in der Blattachsel am oberen Ende des Stängels. Die Krone ist rosa, die Frucht ist trocken und teilt sich in vier Teile. Sie wächst in Gebieten mit üppiger Vegetation, an Straßen und in feuchten Wäldern. Sie ist in ganz Europa verbreitet.
In der Phytopharmazie wird der oberirdische Teil der Pflanze als Heilpflanze verwendet. Aus der getrockneten Pflanze werden Tees oder Teemischungen zubereitet, und auch alkoholische Tinkturen werden hergestellt.
Die Pflanze ist in der traditionellen chinesischen Medizin weit verbreitet. Die wohltuenden Wirkungen der Herzspannkrautpflanze sind heute durch zahlreiche Forschungen in der modernen Medizin und Pharmazie nachgewiesen worden. Man geht davon aus, dass Leonurin die bei ischämischen Herzerkrankungen (Herzinfarkt und Angina pectoris) auftretenden Schäden reduziert, da es ein hohes antioxidatives und entzündungshemmendes Potenzial besitzt.
Die im oberirdischen Teil des Mutterkrauts enthaltenen biologisch aktiven Inhaltsstoffe sind: Buphenolidglykoside, Alkaloide (Leonurin, Leunoridin, Leonurinin, Betonicin, Turicin, Stahydrin), Gerbstoffe, Flavonoide, Ursolsäure, Idoide, Leocardin. Leonurin ist ein Alkaloid und hat sich als erfolgreiches Mittel zur Entspannung der glatten Muskeln der Blutgefäße erwiesen. Die Tannine, die in der Zusammensetzung des Herzens enthalten sind, haben eine bakteriostatische (stoppen das Wachstum von Bakterien) und antioxidative (neutralisieren freie Radikale) Wirkung. Die Ursolsäure hat einen sehr bedeutenden Einfluss auf die Arbeit des Zentralnervensystems (wirkt sich positiv auf die kognitiven Funktionen aus), weist ein krebshemmendes Potenzial auf, stimuliert die Muskelarbeit und beugt Schäden durch Herzinfarkt vor.
Aufgrund seines gefäßerweiternden Potenzials (es erweitert die Blutgefäße) trägt das Mutterkraut auch zu einer besseren Durchblutung des zentralen Nervensystems bei und kann als Mittel zur Vorbeugung von neurodegenerativen Erkrankungen und Schlaganfällen eingesetzt werden. Zusätzlich zu den genannten Wirkungen hat sich das Leonurin als gutes Mittel gegen Krebs erwiesen, so dass die Herzgespannpflanze auch als Hilfsmittel bei der Behandlung verschiedener Formen von Krebs große Verwendung findet. Eine sehr wichtige Tatsache ist, dass dieses Kraut das Auftreten von Osteoporose verhindert, insbesondere bei Frauen in den Wechseljahren (wenn der Östrogenspiegel sehr niedrig ist). Die Zusammensetzung des Mutterkrauts enthält Flavonoide, die den Bluthochdruck senken und wichtig für die Linderung der Symptome von Kammertachykardie sind.
Im vorangegangenen Text haben wir Mutterkraut als eine Pflanze mit ausgeprägtem kardioprotektivem Potenzial beschrieben, aber diese Pflanze kann auch als Hilfsmittel bei der Behandlung anderer pathophysiologischer Zustände eingesetzt werden, wie z. B.: Stress, Angst, Panikattacken, Nervosität, Reizbarkeit, Schlaflosigkeit, Hyperthyreose, Morbus Basedow. Mutterkraut hat auch eine positive Wirkung auf die Symptome von Diabetes, stabilisiert den Insulinspiegel und hat eine positive Wirkung auf die Stabilisierung des Menstruationszyklus.
Es ist wichtig zu beachten, dass Mutterkraut eine Pflanze ist, die nicht während der Schwangerschaft verwendet werden darf, da sie eine Frühgeburt verursachen kann.
Referenzen
- Leonurus cardiaca L. as a Source of Bioactive Compounds: An Update of the European Medicines Agency Assessment Report (2010)
- Leonurus cardiaca L. (motherwort): a review of its phytochemistry and pharmacology
- Phytochemical Profile and Biological Activities of Crude and Purified Leonurus cardiaca Extracts
- Leonurus cardiaca L. herb–a derived extract and an ursolic acid as the factors affecting the adhesion capacity of Staphylococcus aureus in the context of infective endocarditis